Schutzengel für alle Felle Tierschutz Oberpfalz e.V.
Flurstraße 28
92360 Mühlhausen
Tel.: 0152 07641999
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Immer wieder kommt es vor, dass uns, kurz nach dem Auszug eines Schützlinges bei uns, Adoptanten kontaktieren und die neue Katze zurückgegeben wollen, mit der Begründung, dass die „alte“ Katze mit der neuen nicht klarkommt.
Darum möchten wir heute mal zur Vergesellschaftung von Katzen informieren.
Stellt euch mal vor, ihr seid eine Katze, die in einem Haushalt lebt. In diesem Haushalt gehört alles, aber auch wirklich alles euch. Futternapf, Klo, Kratzbaum, Kissen, Höhlen, Spielsachen - auch ggf. andere bereits im Haushalt lebenden Tiere und eure Leibeigenen (also eure Menschen).
Und jetzt kommen die eines Tages nach Hause und setzen euch ohne Vorankündigung einfach eine fremde Katze in euer Revier!
Dass ihr euch das nicht einfach so gefallen lasst und deutlich machen wollt, dass das euer Reich ist, versteht sich da wohl von selbst. Wie macht man das als Katze? Na, durch Fauchen, Knurren und vllt. auch mal die eine oder andere "Watschn". So lange es nicht zu ernsthaften Kämpfen mit Verletzungen kommt, ist dieses Verhalten völlig normal. Wenn die andere Katze schon nicht mehr gehen will, muss zumindest die Rangordnung festgelegt werden.
Auch für die neue Katze ist das keine einfache Situation. Sie kommt in ein neues Zuhause, wo alles fremd ist, anders riecht, wo eine fremde Katze und fremde Menschen sie erwarten.
Katzen sind sehr sensible Gewohnheitstiere und finden Veränderungen nicht wirklich prickelnd. Da ist es egal, ob es eine neue Wohnung, neue Menschen, neue Vierbeiner oder auch nur eine neue Couch ist.
Eine Zusammenführung mit einer zweiten Katze kann langwierig sein; eher selten ist es so, dass sich zwei einander fremde Katzen sofort liebend in die Arme fallen. Oft bildet das Fauchen und Knurren über 1-2 Wochen hinweg sozusagen das Grundrauschen, bevor mal eine vorsichtige Annäherung stattfindet. Manchmal dauert es tatsächlich auch Monate.
Als Besitzer sollte man dabei viel Zeit, Geduld und Verständnis für die Samtpfoten aufbringen.
Die größten Chancen für eine Vergesellschaftung bestehen dann, wenn die Katzen in etwa das gleiche Alter und einen ähnlichen Charakter haben.
Auch das Geschlecht kann eine Rolle spielen, denn Kater spielen z. B. anders als Katzen.
Am besten ist eine vorsichtige Herangehensweise, gerade wenn eine Katze vorher über einen gewissen Zeitraum alleine gehalten wurde. Es empfiehlt sich, die neu hinzugekommene Katze erstmal in einem separaten Raum unterzubringen. Ggf. stattet man diesen mit benutzten Kissen, Höhlen etc. der bereits vorhandenen Katze aus, damit der Neuzugang sich schon mal an den Geruch gewöhnen kann. Nach 1-2 Tagen sollte man dann auch Kissen des Neuzugangs der vorhandenen Katze hinlegen, damit auch die den Geruch aufnehmen kann.
Wenn man die Möglichkeit hat, wäre es gut, wenn die Räume nebeneinander liegen und z. B. durch eine Glastür verbunden sind, so dass die Katzen sich zumindest bereits sehen können. Eine langsame Kontaktaufnahme durch gegenseitiges Sehen und Austauschen von Gerüchen, bevor man die Katzen dann wirklich zusammenlässt, kann sehr hilfreich sein.
Also, bitte bedenkt, dass man da nix erzwingen kann und habt Geduld. Die Katzen machen das in ihrem eigenen Tempo.
Unterstützend könnt ihr auch den Feliway-Stecker benutzen, wobei die Erfahrungen hier sehr unterschiedlich sind. Manche schwören darauf, andere finden ihn komplett wirkungslos. Oder ihr könnt mit Bachblüten oder anderen homöopathischen Mitteln den Katzen dabei helfen, sich schneller aneinander zu gewöhnen.